Für Elisabeth von Ardenne, Vorbild für den weltberühmten Roman „Effi Briest“, bin ich nach Zerben gereist, wo Elisabeth aufwuchs und ihren späteren Mann Armand von Ardenne heiratete. Und nach Schloss Benrath bei Düsseldorf (Foto), wo sie ihren Liebhaber Emil Hartwich kennen und lieben lernte.
In Waren an der Müritz bezog ich Quartier in der Villa von Fontanes einziger Tochter Martha, wo sie die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte. Ich zeichne ihr Leben nach, das nicht zwangsläufig in eine Depression münden musste. Und hinterfrage nicht nur die These vom Selbstmord Marthas im Jahr 1917.
In Tangermünde verfolgte ich den bis heute ungelösten Fall der Grete Minde und gehe der Frage nach, ob sie die Stadt vor 400 Jahre angezündet hat – oder nicht. Ich nahm Einsicht in die historische Prozessakte, die im Stadtarchiv überliefert ist.
Als „Prinzessin Goldhaar“ ist sie in Fontanes Romanwelt („Vor dem Sturm“, „Der Stechlin“) und in die „Wanderungen“ eingegangen. Ein Privileg, das nicht nur ihrem langen Haar geschuldet war. Im kleinen Köpernitz (bei Rheinsberg) verbrachte Karoline de La Roche-Aymon das letzte Drittel ihres „reich bewegten Lebens“, das sie selbst in ein Sturmtief manövrierte – durch eine Affäre mit dem preußischen Apoll: Prinz Louis Ferdinand.
Charlotte von Arnstedt, die fabelhafte Krautentochter, hatte etwas zu bieten, was Fontane zeitlebens elektrisierte: drei Ehen, ein Duell und eine Entführung. Ich fuhr nicht nur nach Schloss Hoppenrade (Löwenberger Land), sondern suchte auch das geheimnisvolle Mon Caprice auf, wo ihr „Badetempelchen“ gestanden haben soll. Der Ausflug ist das Finale des Buches – und erzählt von meiner ungewöhnlichsten Recherche.