Cover eines Notizbuches, Notizbuch A1, 1864

Die gedruckten „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ kennt jeder. Weniger bekannt sind Fontanes Notizbücher, in denen er viele Informationen auf und von seinen Reisen durch Brandenburg festhielt.

Im Unterschied zu den vierbändigen „Wanderungen“ enthalten Fontanes Notizbücher nicht nur zusätzliche, bislang unbekannte Mitteilungen, sondern auch etwa 600 Skizzen, die er unterwegs von Gebäuden, Grabdenkmälern und Museumsexponaten angefertigt hat. Darüber hinaus geben die Notizen Aufschlüsse über die Reiserouten des Wanderers, die häufig von den Wegstrecken in den gedruckten „Wanderungen“ abweichen.

Fontanes Notizbücher dokumentieren den vierzig Jahre währenden Entstehungsprozess der „Wanderungen“ – von der ersten konzeptionellen Idee bis zu längeren Niederschriften einzelner Buchkapitel – und sind damit das entscheidende Medium für die Genese und die Rezeption der „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“.

Seit 2011 werden Fontanes Notizbücher für eine digitale Edition erstmals entziffert und kommentiert. Konkret handelt es sich um 67 Kleinoktavbändchen, die er zwischen 1861 und Mitte der 1880er Jahre für sein journalistisches und poetisches Werk sowie für Tagebuchaufzeichnungen, Briefentwürfe und Alltagsnotizen verwendete. Den Hauptanteil – 21 Notizbücher – bilden dabei die Aufzeichnungen zu den „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“.

Die digitale Edition von Fontanes Notizbüchern, die für die Öffentlichkeit frei zugänglich ist, erfolgt in Zusammenarbeit mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek an der Theodor Fontane-Arbeitsstelle (Universität Göttingen) unter der Leitung von Gabriele Radecke.

Die Beiträge in der Rubrik „Wandern nach Notizen“ auf dieser Website stützen sich auf die Göttinger Forschungsergebnisse.

Schloss Oranienburg, Skizze, Notizbuch A3